Worum geht es?
Niemand weiss, was die Zukunft bringt. Jeder, ob jung oder alt, kann eines Tages im Koma liegen, Opfer eines schweren Unfalls werden, eine Gehirnschädigung erleiden oder in einen Verwirrtheitszustand verfallen und dadurch nicht mehr in der Lage sein, seinen Willen zu äussern. Patientenverfügungen erlauben es, sich im Voraus Gedanken über derartige Situationen zu machen und eine Entscheidung zu treffen.
Dabei handelt es sich um eine Willenserklärung, durch die eine Person im Voraus einer Behandlung zustimmt oder diese verweigert für den Fall, dass sie ihre Urteilsfähigkeit verliert und nicht mehr in der Lage ist, eine solche Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung erfolgt also vorab, vor Auftreten der Krankheit oder des Unfalls.
Patientenverfügungen bieten zwar die Gelegenheit, seinen Willen kundzutun, doch sie stellen auch eine schwierige Entscheidung dar, da die betroffene Person sich mit heiklen Themen wie ihren eigenen Tod oder Krankheit auseinandersetzen muss. Themen, an die man nicht unbedingt denken möchte, wenn man gesund ist.
Neben dem Erlassen von Anordnungen in Form einer Patientenverfügung wird auch die Ernennung eines therapeutischen Vertreters empfohlen. Dabei handelt es sich um eine Vertrauensperson, die Sie vertritt und über die für Sie vorgeschlagenen medizinischen Pflegemassnahmen entscheidet, falls Sie Ihre Urteilsfähigkeit verloren haben.